18.01.2012

“Wir wollen die Knöllchenschreiberei abschaffen”

“Wir wollen die Knöllchenschreiberei abschaffen”
16. Januar 2012 | 00:15 Uhr | von Interview: Katy Krause
Was hat Schenefeld im vergangenen Jahr am meisten bewegt und berührt? Evers: Der öffentlichen Wahrnehmung nach hat der neu aufzustellende Flächennutzungsplan die Schenefelder wohl am meisten berührt. Viele haben auch mit Verwunderung und Unverständnis zugleich das Vorgehen zu Beginn der Umbauarbeiten am “Stadtzentrum” wahrgenommen. Zudem ist die Diskussion um eine neue Sportfläche beendet worden. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Andreas Wilken (OfS) hat sich für die Erneuerung des Sportplatzes am Schulzentrum ausgesprochen. Diese zentral gelegene Sportfläche steht den Schulen ebenso wie Blau-Weiß 96 zur Verfügung. Welches sind die politischen Knackpunkte in 2012? Worüber wird diskutiert? Da ist zunächst der städtische Haushalt. Leider muss auch an schmerzhaften Stellen gespart werden. Und man wird es vielen Bürgern nicht recht machen können.

Ein Knackpunkt ist und bleibt der Flächennutzungsplan. Offensichtlich ist es weder Verwaltung noch Politik gelungen, den Sinn und Zweck eines F-Plans deutlich zu machen. Ziel muss es daher sein, die Bürger künftig früher und enger in solche Prozesse einzubinden und Vorgänge transparenter zu gestalten. Die OfS wird sich dafür einsetzen, dass weitere Flächen für Bebauung sehr sorgfältig und unter umweltpolitischen Gesichtspunkten geprüft werden. Bei der relativ dichten Besiedlung wird es sich dabei vorwiegend um vorhandene Baulücken handeln. Die Ausweisung großer neuer Baugebiete wird es mit uns nicht geben. Anfang 2013 sind Kommunalwahlen: Womit möchte ihre Partei im kommenden Jahr punkten? 2012 muss in Schenefeld gespart werden, da sind sich alle einig. Trotzdem: Die nächsten Jahre sehen gar nicht so schlecht aus. Durch weitsichtige Beschlüsse der Politik und guter Umsetzung durch die Verwaltung haben sich neue und moderne (Ausbildungs-)Betriebe bei uns angesiedelt . Sie werden hier ihre Steuern zahlen.

Auch wenn andere Parteien darüber nachdenken: Mit der OfS wird es keine Erhöhung von Grund-, Gewerbe- oder Hundesteuer geben. Wir werden auch keiner Einführung neuer Steuern zustimmen. Wir setzten uns weiterhin für eine gebührenfreie Bücherei sowie die kostenlose Abgabe von Gartenabfällen für Schenefelder ein.

Wir sind für die Abschaffung der städtischen Knöllchenschreiberei. Schenefeld hat eine gut funktionierende Polizei, die ordnungswidrig handelnde Fahrzeugführer mit gesundem Augenmaß zur Rechenschaft zieht. Wie zu befürchten war und auch durch Zeitungsartikel belegt ist, werden im Bereich “Stadtzentrum” und Rathaus peinlich genau Strafzettel verteilt. Die anderen Straßen Schenefelds scheinen den Knöllchenschreibern unbekannt zu sein. Ausnahme: “Op de Gehren”, hier wohnt die Bürgermeisterin. Wir waren und sind gegen diese Abzocke der Bürger.

Stadtplanerisch wird es darum gehen, den “Stadtkern Süd”, also das Gebiet zwischen Heisterweg, LSE und Osterbrooksweg neu zu planen. Vorschläge und Ideen von Bürgern werden gern entgegengenommen. Gleich zwei neue Parteien drängen auf den “politischen Markt”: Wie beurteilen Sie den Einfluss von BfB und Grünen? Politische Vielfalt ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und gehört zu einer gesunden Demokratie. Insofern begrüßen wir neue politische Bewegungen in Schenefeld. Die Vorfreude auf eine künftige Zusammenarbeit beinhaltet aber die Erwartung, dass die Partei BfB von ihrer “wir sind gegen alles” Politik abrückt und künftig konstruktiv mitarbeitet.

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